- Recyclingquote von Kunststoffverpackungen 2022: +3,5%-Punkte beim privaten Endverbrauch
- Privater Endverbrauch fällt auf Niveau von vor 2015
- Kunststoffe machten im Jahr 2022 knapp 17 Prozent des gesamten Verpackungsverbrauchs aus

„Kunststoffverpackungen durchlaufen seit Jahren einen enormen Wandel Richtung Mehrweg- und Recyclingfähigkeit sowie Rezyklateinsatz. Nun wird es langsam auch Zeit für ein Umdenken bei der Wahrnehmung des Materials“, so Mara Hancker, IK-Geschäftsführerin Kommunikation. „Wenn wir nachhaltig konsumieren und CO2-Emissionen reduzieren wollen, ist Plastikdiskriminierung der komplett falsche Ansatz. Statt das überholte Narrativ der bösen Plastikverpackung zu wiederholen, geht es doch darum, unvoreingenommen optimale Lösungen zu befördern und dabei alle Beteiligten inklusive Industrie, Handel und Verbraucher in die Pflicht zu nehmen.“Trendwende beim Verbrauch von Kunststoffverpackungen bereits 2019 Der Verbrauch von Kunststoffverpackungen nahm in 2022 gegenüber dem Vorjahr um 87 kt bzw. 2,6 Prozent ab und lag bei 3.239 kt. Der private Endverbrauch fiel gegenüber Vorjahr um 70kt bzw. um 3,4 Prozent auf 1.977kt und lag damit auf dem Niveau von vor 2015. Kunststoffe machten im Jahr 2022 knapp 17 Prozent des gesamten Verpackungsverbrauchs aus. Die Trendwende im Verbrauch von Kunststoffverpackungen zeichnete sich laut GVM bereits 2019 ab, wurde aber durch die Sondereffekte der Corona-Pandemie überlagert. Die Entwicklung des Verbrauchs von Kunststoffverpackungen ist das Ergebnis von langfristigen, zum Teil gegenläufigen Trends. Dazu zählen unter anderem:
- Ersatz von Kunststoff durch andere Materialien, insbesondere durch Lösungen aus Papier oder Papierverbunden
- Zunahme von flexiblen Verpackungen; beispielsweise Nachfüllpackungen und Standbeutel.
- Abnehmender Verbrauch von PET-Getränkeflaschen bis 2022
- Stabile Nachfrage nach Thekenware im Supermarkt nach einem starken Trend zur Selbstbedienungsware
- Zunahme von verzehrfertiger Portionsware
- Schnelles Wachstum des Marktes für gekühlte Fertiggerichte
„Kunststoffe erfüllen die hohen Anforderungen des Handels und der Abfüller an leistungsstarke und effiziente Verpackungen“ erläutert Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin Kreislaufwirtschaft den Erfolg des Universalpackstoffs Kunststoff. „Derzeit müssen Kunststoffverpackungen jedoch einen Tribut für das schlechte Image vergangener Jahre zahlen. Nun ist es Zeit für eine Neubewertung. Der beeindruckende Aufwärtstrend im Recycling und die unvergleichbar gute Materialeffizienz machen Kunststoffverpackungen fit für die Zukunft.“

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