Ist Papier die ökologischere Alternative zu Plastik?
Viele Hersteller ersetzen Plastikverpackungen durch faserbasierte Alternativen wie Papier, Pappe oder Karton. Wegen der nachwachsenden Rohstoffe sieht das zwar umweltfreundlicher aus – ist es aber nicht. Denn faserbasierte Verpackungen müssen häufig mit Kunststoff beschichtet werden, um feuchte oder fettende Lebensmittel, Reinigungsmittel oder Kosmetika verpacken zu können und um insgesamt robuster zu sein. So entsteht ein fast untrennbarer Materialmix, durch den sich die Recyclingfähigkeit der Verpackung drastisch reduziert: Sie lassen sich häufig kaum bis gar nicht recyceln – dies ist vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern aber nicht bekannt. Stattdessen wandert sie in die Müllverbrennung. Ressourcenschonender als recycelbare Plastikverpackungen ist das nicht.
Grundsätzlich gilt jedoch: Alle Verpackungsmaterialien haben hier ihre Vor- und Nachteile, abhängig von der Art der Anwendung oder dem konkret betrachteten Umweltaspekt.

Ist Glas die ökologischere Alternative zu Plastik?
Grundsätzlich gilt: Alle Verpackungsmaterialien haben hier ihre Vor- und Nachteile, abhängig von der Art der Anwendung oder dem konkret betrachteten Umweltaspekt.
So benötigt man für ein 350g-Glas Rotkohl in der Herstellung 31,1 g Material pro kg verpacktes Produkt. Für einen 400g-Beutel Rotkohl sind hingegen nur 17,1 g erforderlich, was Ressourcen schont. Der Beutel kommt zudem mit leichten 6,8 g daher, das Glas wiegt stolze 181,6 g.
Der Unterschied zwischen Glas und Plastik macht sich nicht nur in der Einkaufstasche, sondern auch beim Transport zum Supermarkt bemerkbar: Ein LKW transportiert zum Beispiel 400.000 gepresste PET-Flaschen zum Recyclinghof – für die gleiche Menge Glasflaschen braucht es hingegen 26 LKW. Das leichte PET spart beim Transport also CO2 und Treibstoff ein. Weiteres Plus: Die Herstellung verbraucht weniger Energie.

Ist Plastik immer die schlechteste Alternative?
Studien zeigen, dass Kunststoffverpackungen im Vergleich zu alternativen Verpackungsmaterialien wie Glas oder Pappe oftmals die klimafreundlichste Lösung sind. Denn sie benötigen weniger Energie in der Produktion, verursachen weniger Transportaufwand und auch weniger CO2-Emissionen. Da Kunststoffverpackungen jedoch überwiegend auf fossilen Rohstoffen basieren, ist es um so wichtiger diese im Kreislauf zu führen, also zu recyceln.
Grundsätzlich gilt jedoch: Alle Verpackungsmaterialien haben hier ihre Vor- und Nachteile, abhängig von der Art der Anwendung oder dem konkret betrachteten Umweltaspekt.

Je weniger Plastik eine Verpackung hat, desto besser?
Alle Verpackungsmaterialien haben hier ihre Vor- und Nachteile, abhängig von der Art der Anwendung oder dem konkret betrachteten Umweltaspekt. So haben bei Treibhausgasemissionen nicht Glas, Aluminium oder Pappe, sondern Plastikverpackungen die Nase vorn: Bei vielen Verwendungszwecken, insbesondere bei Lebensmittelverpackungen, gibt es kaum eine Alternative zu Plastik. Würde man ausgewählte Plastikverpackungen durch andere Materialien ersetzen, würden die CO2-Emissionen Studien zufolge teils bis auf das Dreifache steigen.
Zudem gilt: Vorsicht vor Materialmixen! Viele Hersteller ersetzen Plastikverpackungen durch faserbasierte Alternativen wie Papier, die erst einmal umweltfreundlicher aussehen. Doch damit sie robuster sind und nicht durchnässen, haben sie eine dünne Plastikbeschichtung. Durch den fast untrennbaren Materialmix reduziert sich die Recyclingfähigkeit der Verpackung drastisch. Statt ins Recycling wandert sie in die Müllverbrennung – nachhaltig ist das nicht.

Was sind eigentlich Biokunststoffe?
Biokunststoff ist nicht gleich Biokunststoff: Der Begriff umfasst Materialien, die entweder aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, also biobasiert sind, und/oder biologisch abbaubar sind. Sie lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
1) Teilweise oder vollständig biobasierte, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe
2) Teilweise oder vollständig biobasierte, biologisch abbaubare Kunststoffe
3) Fossilbasierte, biologisch abbaubare Kunststoffe
Biobasierte Kunststoffe werden in der Regel aus Pflanzen wie Mais, Zuckerrohr oder Miscanthus, aber auch aus Ölsaaten oder Holz hergestellt, die oft durch Mikroorganismen biologisch abbaubar sind. Andere biobasierte Kunststoffe sind beispielsweise Kautschuk oder Zelluloseacetat, diese sind aber nicht grundsätzlich biologisch abbaubar. Zugleich gilt: Einige biologisch abbaubare Kunststoffe werden auch auf Basis von Erdöl, also fossilbasiert, produziert.
Im Verpackungsbereich bieten biologisch abbaubare Kunststoffe dort einen ökologischen und wirtschaftlichen Vorteil, wo sie zur sauberen und getrennten Sammlung von Bioabfällen beitragen. Zudem helfen sie dabei, eine Verunreinigung der Bioabfälle durch nicht abbaubare Kunststoffe zu verhindern – wie etwa bei Obststickern, die mit der Schale im Bioabfall landen.
