
EcoDeesign am Beispiel Mondi und Werner & Mertz: vollständig recycelbarer Beutel mit abnehmbarer Banderole. Mit StripPouch hat Mondi am PackTheFuture Award 2020 in der Kategorie EcoDesign teilgenommen.
Mehr als Design für Recycling
Kunststoffverpackungen schützen unter anderem Waren und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz, das versucht die Terminologie zu umreißen. Doch Eco Design ist weit mehr: Ziel ist es, mit intelligentem Einsatz aller verfügbaren Ressourcen einen möglichst großen Nutzen für alle Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Und das bei minimaler Umweltbelastung und unter sozial fairen Bedingungen. Dabei gilt beim Eco Design die Annahme, dass die Entwicklung von Produkten und ihren Verpackungen Auswirkungen auf die Umwelt und damit einhergehende gesellschaftliche Kosten hat. Daher stehen Umweltaspekte im Mittelpunkt der Entwicklung, Planung und Umsetzung. Jedes Produkt erhält ein nachhaltigeres Profil, indem das Potenzial zur Reduzierung von Umwelteinflüssen bereits bei dessen Entwurf mitgedacht wird.Auch Produktschutz ist Klimaschutz
Neben der Recyclingfähigkeit kommt auch dem Produktschutz eine hohe Bedeutung zu. Denn Verpackungen leisten durch ihre Primäreigenschaft einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit, indem sie die verpackte Ware vor dem frühzeitigen Verderb oder Beschädigung schützen. „Eco Design nutzt allen: den Verbrauchern, die nachhaltige Verpackungen wünschen, uns Recyclern, die die Wertstoffe im Kreislauf halten, sowie den Herstellern und Händlern, die sich Nachhaltigkeit nicht nur auf die Fahne schreiben, sondern sie auch glaubhaft leben“, ist sich Dr. Michael Scriba, mtm plastics GmbH, sicher.
Bei Kreislaufwirtschaft unabdingbar: der Blick über den eigenen Tellerrand. Am Runden Tisch EcoDesign stehen Austausch und Zusammenarbeit daher ganz oben auf der Agenda.
Gemeinsames Verständnis schaffen
Um ein gemeinsames Verständnis zum Begriff und den Kriterien von Eco Design zu schaffen und das Design von Kunststoffverpackungen zu verbessern, haben sich eine Vielzahl an Vertretern der gesamten Lieferkette bereits 2014 zur Initiative „Der Runde Tisch – Eco Design für Kunststoffe“ zusammengeschlossen. Dazu zählen nicht nur Verpackungshersteller, die Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie und der Handel, sondern auch Akteure des Kunststoffrecyclings, des Verbraucherschutzes und der Wissenschaft. Gemeinsam hat der Runde Tisch einen Leitfaden für die Akteure der Wertschöpfungskette entwickelt. „Unser Ziel sind smarte Verpackungen, die weniger Rohstoffe einsetzen, mehr recyceltes Material enthalten und einfacher wiederzuverwerten sind“, erklärt Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum, Leiter der globalen Forschung & Entwicklung bei Laundry & Home Care bei Henkel.Kernleitfaden für das Management
Der praxisorientierte „Management-Leitfaden Eco Design von Kunststoffen“ unterstützt Unternehmen dabei, die passende Eco-Design-Strategie zu finden und in ihre Verpackungsentwicklung zu integrieren.Da Eco Design eine Kernanforderung ist, muss die Entwicklung und Umsetzung einer solchen Strategie ein integraler Bestandteil im gesamten Management des Verpackungs-Designs und der entsprechenden Entscheidungsprozesse im Unternehmen werden.Prof. Dr. Horst-Christian Langowski, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung, erklärt: „Optimaler Produktschutz und Recyclingfähigkeit sind zwei wichtige Elemente des Eco Designs. Mit dem Leitfaden ist es gelungen, vorhandenes Wissen mit der Praxiserfahrung der Mitglieder des Runden Tisches Eco Design in einem überzeugenden Leitfaden zusammenzuführen.“

Der praktische Leitfaden EcoDesign hilft bei Entscheidungen zu nachhaltigen Verpackungslösungen aus Kunststoff.
Umweltleistung der Verpackung verbessern
Für die Entwicklung einer solchen Eco-Design-Strategie, die zur Umweltpolitik und den Umweltzielen des Unternehmens und der Marke passen muss, gibt es vier grundlegende Strategie-Elemente:- Design für eine optimierte Ressourcennutzung: Die Verpackung wird so gestaltet, dass sie den Verbrauch natürlicher Ressourcen mindert und somit auch den CO2-Fußabdruck.
- Design für eine nachhaltige Materialbeschaffung: Gestalten der Verpackungslösung in einer Art und Weise, die eine nachhaltige Beschaffung der Materialien berücksichtigt.
- Design für eine umweltverträgliche Nutzung: Die Verpackung unterstützt eine verantwortliche und umweltverträgliche Nutzung.
- Design für Recycling: Die Verpackungslösung ist so beschaffen, dass sie ein hochwertiges Recycling der Verpackungsmaterialien ermöglicht.

Die Mono-PE-Verpackung von Constantia weist eine hohe, zweifache Barrierewirkung sowohl gegen Wasserdampf als auch gegen Sauerstoff auf. Deshalb ist es eine Alternative zu metallisierten Laminaten und sogar Aluminium enthaltenden Verbundwerkstoffen.
Erfolgreicher Einsatz in der Praxis
Mittlerweile gibt es eine Reihe von Praxisbeispielen, welche die Anwendung der Eco-Design-Checklisten in den vier Strategien veranschaulichen. Es wurde beispielsweise eine bestehende Verpackung für 500 Gramm Suppengemüse re-designt und negative Umweltwirkungen minimiert. Dabei wurde sowohl die Form als auch das Material der Verpackungen verbessert.
So viele Möglichkeiten, aber welche Verpackung leistet am meisten für Produkt- und Umweltschutz?