Forum PET fordert neutrale Ökobilanz für Getränkeverpackungen
Das Forum PET in der IK, in dem die Hersteller sowohl von Einweg- als auch von Mehrweg-PET-Getränkeflaschen vertreten sind, fordert die Bundesregierung zu einer neutralen Ökobilanz auf, um endlich mit unhaltbaren Forderungen zu Getränkeflaschen aufzuräumen. Diese Ökobilanz sollte nach Ansicht des Forum PET neutral vom Umweltbundesamt durchgeführt werden, Im Bundeshaushalt stehen eigens für diesen Zweck bereits 400.000 Euro zur Verfügung. Die Einweg-Mehrweg-Diskussion ist von alten Vorurteilen geprägt. Viele Behauptungen, die heute noch von Mehrweg-Befürwortern vorgebracht werden, sind längst überholt. Auf der Grundlage veralteter Daten wird aber noch immer für eine Mehrwegquote von 70 Prozent gefochten.Neutrale Ökobilanz soll harte Fakten ermitteln: Mehrweglobby zieht nicht mit

IK Geschäftsführerin Dr. Isabel Schmidt
Zehn Jahre alte Daten bestimmen die Diskussion
Die letzte repräsentative Ökobilanz für die Verpackung von Mineralwasser und Erfrischungsgetränken ist bereits 10 Jahre alt. Schon damals zeigte sich kein eindeutiges Ergebnis. Zwar erzielte die PET-Mehrwegflasche die beste Bewertung, doch die Glas-Mehrflasche war schon damals in ihrer CO2-Bilanz keineswegs besser als die Einweg-PET-Flasche mit Pfand. Seither sind viele Jahre vergangen, in denen sich der Getränkemarkt weiterentwickelt hat und zwar zugunsten der Einwegsysteme. Das Pfandsystem ermöglicht einen geschlossenen und sehr effizienten Recyclingkreislauf von PET-Einwegflaschen. Recyclingraten von über 97 Prozent sind kaum mehr steigerungsfähig. Der Wiedereinsatz von Rezyklaten in den Flaschen nimmt stetig zu und lag zuletzt bei 26 Prozent im Marktdurchschnitt. „Es gibt PET-Flaschen am Markt, die zeigen, dass die Flaschen sogar zu 100% aus Recyclingmaterial hergestellt werden können“ erklärt Dr. Isabell Schmidt.
Individualflaschen steigern das Transportaufkommen
Dagegen stieg im Mehrwegsegment in den letzten Jahren der Anteil individueller Mehrwegflaschen stark an. Der Grund hierfür ist das Marketing. Getränkemarken in individuellen Flaschen haben einen höheren Wiedererkennungswert und werden daher von Verbrauchern bevorzugt. Im Unterschied zu den Pool-Flaschen müssen die individuellen Flaschen aber zu ihrem ursprünglichen Getränkeabfüller zurückgebracht werden und können von keinem anderen Getränkeabfüller in der Nähe genutzt werden. Das lässt den Logistik-Aufwand in die Höhe schnellen.
Aktuelle Berechnungen der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung zeigen, dass das tägliche Verkehrsaufkommen bei einem auf 70 Prozent gesteigerten Mehrweganteil um 2.850 LKW-Fahrten steigen würde. Dadurch würden die CO2-Emissionen um rund 400.000 Tonnen im Jahr steigen, was über 6 Millionen Inlandsflügen entspricht. „Aus Sicht des Klimaschutzes wäre die geforderte Mehrwegquote damit eine Fehlentscheidung“, hält Schmidt fest.
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